Oh du (un-) geliebte Weihnachtszeit

In 3 Tagen ist der 1. Advent. Weihnachtsstimmung? Fehlanzeige. Zumindest bei mir.
Wenn ich mich in meinem digitalen Umfeld so umschaue, bin ich umgeben von Weihnachtsdeko, Plätzchenrezepten und ganz viel friedvoller Stimmung. Ich selbst bin aber (noch) ganz weit weg davon. Neulich im Auto hörte ich das 1. Weihnachtslied und dachte nur “Och nö, nicht schon wieder dieser Stress!”

Eines möchte ich vorab klarstellen: Ich mag Weihnachten. Die besinnliche Stimmung am Heiligen Abend, die leuchtenden Kinderaugen, die aufgeregt auf den Weihnachtsmann samt Geschenken warten, den Duft des Weihnachtsbaumes und das zart schimmernde Licht seiner Kerzen. Aber bis es soweit ist, liegt ein Marathon hinter mir.
Jahr für Jahr hetze ich durch die Vorweihnachtszeit, getrieben von all den Verpflichtungen, die jene Tage so mit sich bringen: Plätzchen backen, Geschenke besorgen, für die Familie basteln, Weihnachtsfeiern besuchen, Baum kaufen, Haus schmücken, Familienfeiern überstehen. Müde von all den Vorbereitungen wache ich am Weihnachtsmorgen auf und habe eigentlich gar keine richtige Lust mehr auf besinnliches Feiern. Doch die vorangegangen 4 Wochen waren im Grunde nur zum Warmlaufen. Die wirkliche Kür folgt erst an diesem Tag!
Während ich die letzten Geschenke verpacke, das aufgeregte Kind irgendwie beruhige, den Kater vom in den Baum springen abhalte und das Weihnachts-Essen vorbereite, muss ich mich und 2 Kinder fertig machen. Das hübsche Weihnachts-Outfit will ja schließlich ausgeführt werden. Der Mann verstaut nebenher die verpackten Geschenke im Auto, zieht den Kater vorsichtig aus der untersten wippenden Weihnachtsbaum-Ebene, hält das große Kind davon ab, die ersten Päckchen aufzureißen und ist meist als erster fertig angezogen, während ich noch im Sonntag-Mittag-Gedächtnis-Look und mit zerzausten Haaren im Haus umher renne.

Früher war Weihnachten etwas Magisches für mich. Heute bedeutet Weihnachten purer Endjahres-Stress. Ich finde das schade. Wirklich! Wie gern würde ich mich auch mal wieder einen Monat lang Tag für Tag von heimeliger Vorfreude berieseln lassen, meinen Wunschzettel malen und an Heiligabend aufwachen und so aufgeregt sein, dass die Stunden bis zur Bescherung gar nicht vergehen. Stattdessen stehe ich an jenem Tag besonders zeitig auf und es ist trotzdem schlagartig Nachmittag!

Jedes Jahr zur Weihnachtszeit frage ich mich, wann mir die Lust an dem Fest abhanden gekommen ist. Natürlich werde ich mit meiner Großen Plätzchen backen (die niemand isst), an den Weihnachtsmann nach Himmelpfort schreiben, mit ihr den Wunschzettel basteln (HA! Das haben wir schon erledigt!), das Haus sowie den irgendwann für teures Geld gekauften Baum schmücken und viele kleine und große Weihnachtsgeschenke vorbereiten. Aber ich bin ehrlich froh, wenn die Weihnachtstage vorbei sind. Jetzt schon, obwohl es noch nicht mal richtig angefangen hat.

Übrigens hat mein Blogger-Kollege Hannes ein sehr treffendes Advents-Gedicht geschrieben. Als hätte er’s geahnt…

Trotz allem Festtags-Pessimismus verspreche ich euch, dass die Adventszeit hier auf dem Blog besinnlich wird. Mit Einblicken in Weihnachtstraditionen, Geschenk-Ideen, der ein oder anderen kleinen Verlosung, Plätzchen-Rezepten (hahaha) und vielen stimmungsvollen Bildern! Ihr dürft also gespannt sein!

2 Kommentare on Oh du (un-) geliebte Weihnachtszeit

  1. Anonymous
    27/11/2014 at 11:50 (10 Jahren ago)

    Es scheint so, als ob dir die Lust abhanden gekommen ist, als du Weihnachten als einen Haufen Pflichten begriffen hast mit einer Menge von Leuten, denen du es Recht machen willst.<br /><br />Hör auf damit!<br /><br />Du hast keine Lustuzum Schmücken? Lass es! Wenn du doch irgendwann Lust hast: Stelle 3 (!) Kleinigkeiten auf. Lass die große Kiste mit dem Dekokram dieses Jahr verstauben! <br /><

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  2. Johannes Korten
    27/11/2014 at 20:44 (10 Jahren ago)

    Ich nehme die Plätzchen, die keiner isst :D<br /><br />Dir und den Deinen wünsche ich wider allen Stress trotzdem ein bisschen adventliche Besinnlichkeit.

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