Noch höchsten 7 Wochen bis zu deiner Ankunft…

In den letzten Wochen (ohja Wochen, wie die Zeit jetzt rast….!) habe ich hier nichts von mir hören lassen. Ich wollte schon seit dem mittlerweile vor-vorletzten Arzttermin einen Zwischenbericht abgeben, wie es uns geht. Aber irgendwie hat der Tag nur 24 Stunden und die reichen gerade mal aus, um 4 Stunden zu schlafen und den Rest mit Weihnachtsvorbereitungen (dazu hier bald mehr) zu verbringen.

Aber nun zum Wesentlichen – dem eigentlichen Grund für diesen Blog – DIR, meinem kleinen Engel!

Du hast schon jetzt deinen eigenen Kopf – zumindest wenn es um aussagekräftige Fotos zu deinem kleinen Gesichtchen geht. Wir sind so gespannt, wie du aussehen wirst! Ob du Ähnlichkeit mit deiner großen Schwester hast? Aber du machst es sehr spannend. So zeigefreudig wie die Große bist du nicht. Schüchtern würde ich dich nicht nennen, so wie du meinen Bauch zurichtest. Eher dickköpfig – im wahrsten Sinne des Wortes! Entweder liegst du bei den vielen Ultraschallen mit dem Gesicht nach hinten (Sehr witzig…! Diese doofe Ultraschallflatrate, mit der man Eltern selbst beim 2. Kind noch hervorragend ködern kann, kostete uns immerhin 170€). Oder – und das sind dann die ganz besonderen Momente beim Ultraschall – du spielst mit uns Verstecken und hältst deine Hand ladylike vor’s Gesicht. Da muss der Arzt dann schnell sein, um deine kleine Zuckerschnute im rechten Moment für eine zufriedene Mama einzufangen! Aber es ist “uns” gelungen. Also vielmehr dem Arzt natürlich… 😉

Wenn ich das Bild so betrachte, könnte ich dich am liebsten sofort knutschen. Dann bin ich plötzlich ganz aufgeregt, voller Vorfreude und vergesse tatsächlich, was auf uns wartet, sobald du deinen ersten Atemzug machst…

Aber du bist gut gerüstet. Besser als ich, denke ich manchmal. Wir nennen dich immer liebevoll Mops, denn du wiegst bereits jetzt – 7 Wochen vor dem Termin – 2500g! Und du sollst groß sein. Und einen großen Kopf haben. Letzteres vergesse ich besser in Anbetracht der nahenden Geburt ganz schnell wieder. Aber wie sagt meine Mama immer? Was rein kommt, kommt auch wieder raus… 😉
Wenn du weiter so ordentlich zulegst, werden wir vielleicht schon vor dem Termin den “Not-Stopp”-Knopf drücken müssen und die Geburt einleiten. Man weiß zwar in etwa, wie ungenau diese Messungen alle sind, aber bisher warst du deiner eigentlichen Zeit immer mindestens 2 Wochen voraus. Und wenn ich das hochrechne, landen wir bei 4,5kg zur Geburt.
Aber es ist uns lieber, dass du ein kleines Polster mitbringst, als dass du auch noch ganz zart bist. Du wirst genug zu kämpfen haben…

Bis auf dein Herz sieht alles super aus. Und das merke ich auch. Du hüpfst und springst und turnst und das 24h am Tag! Manchmal treibt mich das an den Rande meiner Kraft, denn mittlerweile tut das ganz schön weh! Und selbst nachts gibst du ungern Ruhe. Entweder macht es dir Spaß, dich in meinem Bauch in ALLE Richtungen auszubreiten – oder es ist dir nicht genehm, wie ich mich hingelegt habe. Dann zappelst und strampelst und trittst du so lange, bis ich mich anders bette (meistens für mich unbequem). Aber wenigstens du gibst dann Ruhe und ich finde um 2:30 Uhr nachts auch endlich in den kurzen Schlaf…

Dein Herzfehler beschäftigt immer noch die Ärzte der Charité… Die einen reden immer noch (und ausschließlich) von einer funktionellen Trikuspidalatresie, die anderen weiterhin von einer Pulmonalatresie (dort ist die Pulmonalklappe verschlossen) UND einer funktionellen Trikuspidalatresie. Laut den Ärzten macht es aber für den weiteren Verlauf keinen Unterschied. Du wirst geboren, bekommst eine Dauerinfusion, damit sich der Ductus nicht schließt und liegst zur Überwachung auf der Neugeborenen-Intensivstation. Mit 4-6 Monaten die erste OP, mit 3-4 Jahren die zweite. Danach wirst du mit nur einer Herzkammer leben. Zumindest dahingehend nichts Neues…

Wir haben in den letzten Wochen mit vielen Pränataldiagnostikern, Kinderherzchirurgen und Neonatologen gesprochen. Alle sehen das was vor uns liegt sehr unkritisch und routiniert. Das gibt Sicherheit und Vertrauen, auch wenn immer noch ein großes Risiko besteht, dass etwas schief geht. Wichtig ist in erster Linie, dass dir unmittelbar nach der Entbindung geholfen wird, sonst – so die doch sehr deutlichen Worte des Neonatologen – würdest du aufgrund des Herzfehlers sehr schnell sterben. Aber sobald der Zugang für die Infusion liegt und du auf der Neugeborenen-Intensivstation überwachst wirst, können wir alles zusammen machen, was andere mit ihren Neugeborenen auch machen können – Stillen, Kuscheln und ganz viel Staunen! Sie wollen dir ein paar Tage Zeit geben, um anzukommen. Erst dann wird über einen Herzkatheter versucht werden, einen Stent in den offenen Ductus zu setzen. Klappt das, können wir danach nach Hause. Klappt das nicht (und das findet man leider erst während der Herzkatheteruntersuchung heraus), musst du direkt am offenen Herzen operiert werden, damit in den Ductus ein Shunt eingesetzt wird. Aber selbst das nannte der Leiter der Neonatologie “einen kleinen Eingriff”. Hoffen wir auf das Beste… Und hoffen wir vor allem, dass du eine tapfere kleine Kämpferin bist!

2 Kommentare on Noch höchsten 7 Wochen bis zu deiner Ankunft…

  1. Anonymous
    17/12/2013 at 09:54 (10 Jahren ago)

    Oh wie wunderschoen Du schreibst. Ihr scheint in guten Haenden zu sein und gut ueber alles informiert worden zu sein. Auch hier nochmal alles gute weiterhin

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  2. Anonymous
    17/12/2013 at 14:26 (10 Jahren ago)

    Nix lange im Krankenhaus,mach hinne,Fräulein Mops,Tante Adid will schmusen….

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